UXcamp Europe 25: Meine Highlights und Learnings

Das Motto 2025: Iterate, Iterate, Celebrate!

Mein erstes UXcamp Europe erlebte ich 2022. Meine damaligen Eindrücke habe ich in einem Erfahrungsbericht festgehalten: UXcamp22 – Rückblick. Schon damals hatte ich das Glück, dabei zu sein, und seitdem kehre ich jährlich zurück, stets mit großer Vorfreude auf dieses besondere Wochenende in Berlin. Auch 2025 war ich wieder dabei. Zwei Tage voller inspirierender Sessions, authentischer Begegnungen und neuen Perspektiven – geprägt von echtem UX-Spirit. Es war meine vierte Teilnahme, und ich bin dankbar, dass dies erneut möglich war. Die Tickets sind heiß begehrt: Sie sind kostenlos, aber limitiert und jedes Jahr innerhalb weniger Minuten vergriffen.

Das UXcamp Europe findet traditionell über Pfingsten statt – diesmal am 7. und 8. Juni – und vereint Fachleute aus ganz Europa (und darüber hinaus). Designer:innen, Researcher:innen, Entwickler:innen, Produktmanager:innen – ein diverses, neugieriges und engagiertes Feld. Genau diese Community macht das Camp aus: Es lebt von den Beiträgen jeder Person – sei es durch einen Talk, eine Diskussion, eine Fishbowl oder einfach durch aktives Zuhören oder – wie in meinem Fall – durch die Reflexion und das Teilen eigener Gedanken im Nachhinein.

💡 Mein KI-Experiment: Bloggen mit Custom GPT

In diesem Jahr verband ich meine Teilnahme mit einem besonderen Experiment: Ich wollte herausfinden, wie ich mein eigenes Custom GPT – einen auf meine Sprache, Werte und Themen trainierten KI-Co-Autor – nutzen kann, um meine Eindrücke zu dokumentieren.

Dabei hat sich einmal mehr gezeigt: KI kann strukturieren, spiegeln, sortieren – doch die ursprünglichen Gedanken, die Haltung und die Erlebnisse stammen von mir. Der Blog ist mein Rückblick, mein Denkraum – technisch unterstützt, aber von meiner Stimme und geprägt durch Reflexion, Haltung und meine persönliche Erfahrung.

Dank KI konnte ich meine Gedanken initial schneller sortieren und strukturieren – ein echter Vorteil bei der Vielzahl der Eindrücke. Gleichzeitig zeigte sich auch die Kehrseite: ChatGPT lässt mitunter wichtige Aspekte weg oder erfindet Inhalte und dichtet Informationen hinzu, die nie genannt wurden. Ich musste die Inhalte laufend gegenlesen, überprüfen und präzisieren. Besonders herausfordernd war es am Ende, als beim finalen Abgleich immer wieder Inhalte fehlten oder verdreht wurden. Eine wichtige Erkenntnis: KI ist ein Werkzeug – die Verantwortung für unsere Inhalte tragen wir jedoch selbst.

In meinem letzten Blogbeitrag „Mein erster Custom GPT“ hatte ich angekündigt, das UXcamp dieses Jahr mit KI zu begleiten. Nun kann ich sagen: Es war ein spannender Testlauf mit vielen positiven Aspekten, aber auch zahlreichen unerwarteten Schwierigkeiten, insbesondere zum Abschluss hin.

Die Bedeutung von Formaten wie dem UXcamp

Gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch erleben wir derzeit herausfordernde Zeiten. Umso wichtiger sind Räume wie das UXcamp. Orte, an denen wir uns authentisch austauschen, voneinander lernen und gemeinsam gestalten können. Solche Formate bedürfen unserer Unterstützung – sei es als Teilnehmende, Speaker:innen oder Sponsor:innen.

Das UXcamp Europe sucht für 2026 wieder engagierte Sponsor:innen. Wer die UX-Community unterstützen und gleichzeitig Sichtbarkeit in einem hoch relevanten Umfeld gewinnen möchte, findet hier eine ideale Gelegenheit zur Mitgestaltung!

Meine persönliche Zusammenfassung

8 Talks im Detail

Hier findest du detaillierte Berichte zu allen Sessions, die ich besucht habe.
Zu jeder Session findest du meine persönliche Reflexion in den verlinkten Beiträgen.

Tag 1 – Samstag, 7. Juni

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  • Dinner Party – Research als Team Rezept
    • Thema: Das Rezept für forschungsgetriebene Teams
    • Speaker: Ondrej Glaser
  • ABCC: Immer Klarheit schaffen – tägliche Gewohnheiten für strategische Storyteller
    • Thema: Tägliche Gewohnheiten für strategisches Storytelling
    • Speaker: Ben Sauer

  • UX trifft Justiz – von „Legalese“ zu Lebensrealität
    • Thema: Wie wir das deutsche Justizsystem nutzerzentrierter gestalten wollen – am Beispiel der digitalen Beratungshilfe
    • Speaker: Marlene Kettner

  • Relevanz ist Sicherheit – und Verantwortung
    • Thema: Wie Designer:innen relevant bleiben können, während sich alles verändert
    • Speaker: Thiago Esser


Tag 2 – Sonntag, 8. Juni

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  • How to Gain AI Superpowers
    • Speaker: Matej Herman

  • ADHS & UX – Neurodiversität im (Arbeits-)Alltag
    • Thema: ADHD & UX: How do we fit into big organizations?
    • Speaker: Jason Mesut & Clive K. Lavery

  • About Resilience – Kommunikation, Ökosysteme und Stress
    • Thema: About Resilience – Experiences from Therapy & Practice
    • Speaker: Matze

  • Stärken, Schwächen – und psychologische Sicherheit im Team
    • Thema: mbrace Your Strengths – Self-Leadership & Team Culture
    • Speaker: Dian Wessels


Meine Erkenntnisse und Learnings

Verbindung durch Verletzlichkeit:
Ob ADHS, mentale Gesundheit oder persönliche Entwicklung – die Offenheit der Community war beeindruckend. Besonders die zweite Session am Sonntag hat mir gezeigt, wie wichtig sichere Räume sind, in denen wir über Herausforderungen sprechen können, ohne sofort Lösungen liefern zu müssen.

🌀 Reflexion braucht Raum:
Ob beim Thema Resilienz, Leadership oder den großen Fragen rund um KI – viele Sessions haben gezeigt: Wir brauchen mehr Pausen zum Nachdenken. Mehr Fragen als Antworten. Und manchmal auch den Mut, ehrlich zu sagen: „Ich weiß es (noch) nicht.“

🧠 KI ist Werkzeug, kein Ersatz:
Mein Blog-Experiment mit dem Custom GPT war ein aufschlussreicher Testlauf. KI kann helfen zu strukturieren und zu sortieren – aber sie benötigt klare Anleitung, Kontext und Korrektur. Die Verantwortung bleibt bei uns. Und genau deshalb ist UX so entscheidend.

🤝 Community ist alles:
Das UXcamp lebt von seinen Menschen. Vom ersten Lächeln am Eingang bis zum letzten Austausch im Foyer. Diese Nähe, das gegenseitige Interesse und der Wille, voneinander zu lernen – all das macht dieses Event so besonders. Danke Katrin und Holger für euren Einsatz! 

Mein Fazit

Zwei Tage voller Austausch, Inspiration und authentischer Gespräche – ein intensives Retreat für Kopf, Herz und Haltung. Das UXcamp ist für mich mehr als ein Event – es ist ein Ort für echtes Miteinander, gemeinsame Weiterentwicklung und gelebte Community.

Ich gehe aus diesem Camp nicht nur mit neuen Impulsen, sondern mit frischer Klarheit, noch mehr Fragen und einer tiefen Dankbarkeit. Für diese Community. Für die Offenheit. Für die Bereitschaft, gemeinsam weiterzudenken.

Und wie immer bleibt die Vorfreude: 2026 bin ich (hoffentlich) wieder dabei!

Save the Date: Das UXcamp Europe 2026 findet am 23. und 24. Mai 2026 statt – und vielleicht bist du (wieder) dabei? Das Camp lebt von der Community.

Wenn du dich einbringen, eine Session halten oder das Event als Sponsor:in unterstützen möchtest, ist jetzt der ideale Moment, Teil davon zu werden!

Bis dahin: Iterate. Reflect. Celebrate. 🌀

Franzi Detail

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