Mein erstes START-UP! votingLAB

Nach meinem Studium startete ich mit unzähligen Praktika im Bereich Grafikdesign in Werbeagenturen in Berlin, bei denen ich viel lernte, aber auch schnell merkte – das ist nicht meins. Vor dem Studium hatte ich in meiner Ausbildung drei Jahre im Vertrieb gearbeitet, somit wollte ich mich nicht fest an einen Arbeitgeber binden lassen. Passend dazu entwickelte sich in Berlin eine neue Szene der Arbeitskultur. Die klassischen Werbeagenturen bekamen Konkurrenz von neuen Technologie-Unternehmen. Start-ups war der neue Trend 2010, der mich in den Bann zog. Unzählige Freelancer Tätigkeiten in solchen jungen und kreativen Unternehmen waren die logische Folge. Der Spirit und die Visionen der unterschiedlichen Gründer faszinierten mich. So viel Herzblut und Willen und diese unglaubliche Schnelligkeit Konzepte zu entwickeln, die es zuvor noch nicht gab. Die logische Schlussfolgerung – diesen Weg selbst zu beschreiten.

Durch eine Ausschreibung meiner ehemaligen Uni wurde ich auf ein IT-Projekt von einem Absolventen der TU Berlin aufmerksam. Es ging um das Thema Entscheidungsfindung durch pro und kontra Argumente. Das Thema war spannend und somit entschied ich mich für ein erstes Treffen. Nach dem ersten Treffen an Universitätsbibliothek der TU war klar, dass wir diesen Weg gemeinsam beschreiten wollen. Das Team war auf den ersten Blick perfekt. Ein Ingenieur, ein Physiker und meine Wenigkeit als Kommunikationsdesignerin – wir verstanden uns gut und der erste Antrag für ein EXIST Stipendium wurde eingereicht – doch es folgte eine Absage. Wir mussten den Antrag nachbessern. Nach der zweiten Einreichung und Verbesserungen gab es die frohe Botschaft, eine Zusage und wir konnten im Oktober 2012 in die Gründerwerkstatt der TU Berlin einziehen. Leider verließ uns kurz vorher unser Mitgründer der Physiker (Sebastian) aufgrund einer Doktorandenstelle in Heidelberg. Die neue Herausforderung war es nun, die fehlende Position zu besetzen. Durch viel Glück und Einsatz fanden wir einen geeigneten Mitgründer, Programmierer (Martin). Endlich, es konnte es losgehen. Erstes eigenes Büro an der Gründerwerkstatt in Charlottenburg und die volle Unterstützung der TU Berlin mit persönlicher Betreuung (danke an Frau Bauer an dieser Stelle).

Business Model Canvas Workshop mit Alexander Osterwalder an der TU Berlin

Kurz nach dem Beginn des Stipendiums folgten die ersten Unstimmigkeiten im Team. Martin und ich waren uns fast immer einig. Ein großes Thema waren Gesellschaftsanteile, aber auch Verantwortlichkeiten im Team und weitere Faktoren waren Gründe, die eine Zusammenarbeit unmöglich machten. Unzählige Coaching Maßnahmen und die persönliche Betreuung durch eine Psychologin konnten unser Team nicht helfen. Die Folge war eine Anhörung vor unserem Projektträger Jülich. Das Fazit: Entweder wird die Förderung beendet oder das Projekt wird getrennt. Da eine Zusammenarbeit nicht möglich war, entschieden wir uns für zwei Teams.

Die freudige Botschaft, es geht weiter!

Die TU trennte uns und wir strukturierten uns neu. Im April 2013 bekam Martin (Bild: rechts) und ich ein separates Büro in der Ackerstraße in Berlin (Mitte). Dort arbeiteten wir mit vollem Einsatz an der neuen Plattform. Schnell war ein neuer Name gefunden, votingLAB war geboren, die Marke angemeldet und Domains registriert.

Martin kümmerte sich um die Programmierung und ich kümmerte mich um das Konzept. Es war unser Baby. Wir fingen bei null an und opferten jede freie Minute in das Konzept. Nach nur drei Monaten stand im Sommer die neue Plattform und wir konnten TUI.com als namhaften Kunden gewinnen. Leider lief das Stipendium aus und es fehlte das nötige Geld für Miete und alle weiteren Kosten zu decken. Die alten Streitereien im Team hatten uns bedauerlicherweise zu viel Zeit gekostet. Martin bekam ein Angebot bei einer namhaften Agentur in Berlin und unterschrieb den Vertrag.

Startseite unserer Entscheidungsplattform
Werbematerialien
Internationale Funkausstellung in Berlin

Im Alleingang koordinierte ich die weitere Maßnahme, um votingLAB weiter nach vorne zu bringen. Der Businessplan wurde komplett überarbeitet und ein Antrag für ein weiteres Stipendium wurde eingereicht. Leider ließ die Antwort auf sich warten. Wie durch ein Wunder folgte im Dezember 2013 die frohe Botschaft – Glückwunsch zum Stipendium, sie können am 6. Januar 2014 in die Gründerwerkstatt einziehen!

Gründerwerkstatt, Beuth Hochschule

Die Freude war am Anfang getrübt, da ich nun ohne Team da stand. Man würde meinen, blöd gelaufen. Doch es kam noch schlimmer. Es folgte der erste Tag des Stipendiums. Ich betrat den Raum der Gründerwerkstatt der Beuth Hochschule und musste feststellen, dass unser ehemaliger Mitgründer, mit dem wir Unstimmigkeiten hatten, sich auch auf das Stipendium beworben hatte. Schlimmer hätte es mich wohl nicht treffen können. Beide Teams wurden angenommen. In Schockstarre verfallen, musste ich nun auch noch an der Vorstellungsrunde teilnehmen. Wenn ich etwas gelernt habe, es geht immer weiter. Es folgten die ersten Wochen, allein im Büro. Meine neue Challenge war es nun einen geeigneten Mitgründer zu finden, der ins Team passt und die Position von Martin ersetzen konnte.

Weiter geht es mit votingLAB Beta!

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