Barrierefreiheit und Multibrand-Designsysteme als Zukunftsstrategie

Designsysteme und neue Gesetze als Treiber fĂĽr digitale Innovation

‍Title: Multibrand Designsystems + Barriere Freiheitsgesetzt
Description:
How we want to use the new law, to implement a design system for three brands and speed up dev. processes
Speaker:
Benjamin Lenz, Yello

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Aufgrund des sogenannten Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSGV) ist das Thema Accessibility (A11y) in aller Munde. Das Gesetz ist bereits gültig und wird verpflichtend. Bis Juni 2025 müssen digitale Services wie Websites, Online-Shops und mobile Apps barrierefrei umgesetzt sein. Das Datum mag noch weit weg erscheinen, doch sollte man die Implementierung nicht unterschätzen. Benjamin gab einen Einblick in sein Projekt bei Yello, bei dem sie aktuell den Darkmode einführen. Der Darkmode wird immer beliebter im Webdesign, da er die Lesbarkeit von Texten verbessert und Inhalte hervorhebt. Besonders bei Anwendungen, die viel Text oder visuelle Elemente enthalten, kann der Darkmode den Kontrast erhöhen und eine bessere Sichtbarkeit bieten. Benjamin berichtete von den Herausforderungen bei den Änderungen der Farben und wie sie gerade ihr Farbsystem in Design Tokens für unterschiedliche Marken überführen. Warum das Ganze? Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt für die Barrierefreiheit und Unternehmen müssen handeln und ihre Produkte anpassen.

Ein kleiner Auszug: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz

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Klare einheitliche Standards:

‍Bislang müssen alle, die in der Europäischen Union etwas produzieren, verkaufen oder Dienstleistungen anbieten, nicht nur ganz unterschiedliche Anforderungen für Barrierefreiheit beachten, teilweise widersprechen sich die Anforderungen sogar. Klare und einheitliche Standards sollen deshalb den Binnenmarkt stärken und zu einer größeren Verfügbarkeit auch preisgünstiger barrierefreier Produkte und Dienstleistungen beitragen. So dürfte sich auch die Konkurrenzfähigkeit deutscher Produkte erhöhen. Kleinstunternehmen sind in Bezug auf angebotene Dienstleistungen von den Regelungen ausgenommen. Sie werden jedoch Beratungsangebote erhalten, um die Barrierefreiheitsanforderungen ebenfalls so weit wie möglich umsetzen zu können.

Benjamin Lenz teilte die Grafik von VW „Multibrand Design Systems Share Costs and Enable Real Collaborative Development“, die für die Wichtigkeit von Design Systemen sensibilisiert.

Ein Design System gibt nicht nur Orientierung, sondern reduziert auch die Kosten fĂĽr den Betrieb und macht die Arbeit zwischen den Teams gemeinschaftlich. Laut den Designern des Volkswagen-Konzerns brachte die Implementierung von GroupUI folgende Ergebnisse:

Volkswagen GroupUI

Benjamin gab einen Einblick in die FIGMA-Welt von Yello und wie sich die Farben in Zukunft ändern werden, zum Beispiel durch die Einführung von Darkmode, Design Token und die Einhaltung von Accessibility-Vorgaben.

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Meine Gedanken

Als UX-Designerin habe ich einige Überlegungen zu den Themen Multibrand-Designsysteme und dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSGV):

Barrierefreiheit als Priorität:

‍Die Verpflichtung zur Barrierefreiheit bis 2025 ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es stellt sicher, dass digitale Services für alle Nutzer zugänglich sind, einschließlich derjenigen mit Behinderungen. Dies erfordert, dass wir als UX-Designer sicherstellen, dass unsere Designs nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und zugänglich für alle Nutzergruppen sind.

Herausforderungen bei der Implementierung:

‍Die Implementierung von barrierefreien Designs kann komplex und zeitaufwendig sein. Es erfordert ein tiefes Verständnis der WCAG-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) und kontinuierliches Testing mit verschiedenen Nutzern, einschließlich Personen mit Behinderungen, um sicherzustellen, dass unsere Lösungen wirklich barrierefrei sind.

Multibrand-Designsysteme:

‍Ein gut durchdachtes Multibrand-Designsystem kann erhebliche Vorteile bieten, darunter die Konsistenz der Benutzererfahrung über verschiedene Marken hinweg, Kosteneinsparungen und effizientere Entwicklungsprozesse. Es kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, wie die Sicherstellung, dass das System flexibel genug ist, um die individuellen Identitäten und Bedürfnisse jeder Marke zu berücksichtigen.

Darkmode und Farbsysteme:

‍Die Einführung von Darkmode und die Anpassung von Farbsystemen sind aktuelle Trends im Webdesign. Diese Änderungen können die Benutzerfreundlichkeit und die visuelle Attraktivität verbessern, müssen aber sorgfältig implementiert werden, um sicherzustellen, dass sie auch den Anforderungen an die Barrierefreiheit entsprechen. Kontraste, Lesbarkeit und Farbblindheit sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.

Design Token:

‍Die Nutzung von Design Tokens für Farbsysteme und andere Design-Elemente kann die Effizienz und Konsistenz erhöhen. Design Tokens ermöglichen es, Änderungen schnell und einheitlich in allen Marken und Produkten umzusetzen, was besonders in einem Multibrand-Umfeld von Vorteil ist.

Zusammenarbeit und Kommunikation:

‍Die Einführung eines Designsystems erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Design- und Entwicklungsteams. Eine transparente Kommunikation und ein gemeinsames Verständnis der Ziele und Anforderungen sind entscheidend für den Erfolg. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten die Vorteile eines Designsystems erkennen und sich engagiert daran beteiligen.

Nutzerzentrierte Ansätze:

‍Trotz der technischen und organisatorischen Herausforderungen sollte der Fokus immer auf den Nutzern liegen. Nutzerzentrierte Ansätze und kontinuierliches Feedback sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen tatsächlich die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer erfüllen.

Zukunftsperspektive:

‍Die Einhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes und die Implementierung eines effektiven Multibrand-Designsystems sind nicht nur rechtliche und technische Anforderungen, sondern auch Chancen, die Qualität und Zugänglichkeit unserer digitalen Produkte zu verbessern. Dies kann letztendlich zu einer stärkeren Nutzerbindung, einer höheren Zufriedenheit und einem positiven Markenimage führen.

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Diese Überlegungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass unsere Designlösungen nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch das bestmögliche Nutzererlebnis bieten.

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Links zum Thema

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